18.4.06

Review Auktion: Design, 09.05.2006 @ Dorotheum Vienna

#123
Drei Schränke Mod. 663, Entwurf Wim Rietveld, 1953,
Schätzpreis: 3.000 bis 4.000 EURO

Vom wenig beachteten Wim Rietveld 3 außergwöhnliche Schränke aus dem Jahr 1953. Weniger für Investoren, mehr für Ästheten!



#266
Sofa Mod. GS-195, Entwurf Gianni Songia, 1963, Ausführung Schätzpreis: 1.600 bis 2.000 EURO

Ein weiterer Geheimtipp - preislich wahrscheinlich am unteren Preisband angesiedelt, trotzdem Potential zum zukünftigen Klassiker und man bezahlt nicht nur für den Namen.



#311
„Flying Carpet“, Entwurf Simon Desanta, 1986, für Rosenthal/D,
Schätzpreis:1.500 bis 1.800 EURO

Ein seltenes Sitz-Objekt der Memphis-Epoche - generell zur Zeit nicht im Trend und entsprechend günstig. Wird wieder kommen - für Antizykliker ein Kauf.


#323 *
Früher „Thinking Man´s Chair“, Entwurf Jasper Morrison*, 1986,
Schätzpreis: 3.000 bis 4.000 EURO

Das geheime Highlight dieser Auktion - einer der ersten 10 Prototypen noch vor Aram Designs und Cappellini. Leider wird man einiges an Geld in die Hand nehmen müssen um diesen bereits zum Klassiker gewordenen Chair zu erwerben.



#326 +
Stehlampe „Privatlampe des Künstlers II“, Entwurf Franz West,
Schätzpreis: 1.400 bis 1.800 EURO

Ebenfalls auf dem Weg zum Designklassiker ist dieses Objekt vom wichtigsten österreichischen Künstler der Gegenwart für Meta-Memphis. Der Schätzpreis ist absurd - wird man nicht unter EUR 5.000 bekommen. Leider nicht die Version mit der Goldfassung und -kabel - auf jeden Fall ein Kauf!






















#343
Storage Unit, Entwurf Gaetano Pesce, 1994/95, für die TWBA/
Schätzpreis: 9.000 bis 12.000 EURO

Bei Gaetano Pesce sind sich einmal alle einig - ein genialer Designer, dessen Objekte unglaubliches Potential nach oben aufweisen. Auch wenns nicht so aussieht - aber so günstig sind diese Einrichtungsgegenstände eines aufgelösten TWBA Büros nie wieder zu haben.



















#362
Riesenlampe, Entwurf und Ausführung Sharaz, London 1999, Schätzpreis: 2.000 bis 2.500 EURO

Ich hatte ja vor kurzem die Gelegenheit, den Moloch in Original im MOMA NYC zu sehen - eine ziemlich beeindruckende Sache - Diese "Reminisenz" finde ich nun wirklich sehr gelungen und preislich sehr niedrig veranschlagt - da wenige noch so viel Platz in ihrem Wohnzimmer haben, wird sich die Bieterkonkurrenz wahrscheinlich auch eher im kleineren Rahmen abspielen.




FAZIT:

Generell bin ich von dieser Auktion sehr positiv überrascht - das Dorotheum hat eine Unmenge an interessanten Design-Klassikern im Angebot. Es finden sich natürlich auch die Charlotte Perriands, Serge Mouilles, Jean Prouvés und Gio Pontis im Angebot - von mir bewußt ausgelassen, da sich preislich meiner Meinung nach eine Decke gebildet hat. Für konservative Investoren natürlich denkbar, für Design-Addicts mit Hang zum riskanten Investment keine Option mehr. Ich gespannt, ob sich wie bei Quittenbaum die Gallerien aus Amerika wieder eine Bieterschlacht liefern werden und ob es überhaupt noch Chancen für weniger finanziell potente Bieter geben wird.

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